Waldenser Kirche und Täler |
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Die Schweizer «Alpen-Initiative» organisiert verschiedene geführte Wanderungen im Alpen-Raum. Vom Samstag 13. Juli bis Samstag 20. Juli 2013 (8 Tage) findet eine solche unter der Begleitung von Andreas Weissen und Rita Huwiler statt zum Thema
“Durch die Waldenser Täler”
Valle Po – Valle Pellice – Valle Germanasca – Val Chisone – Valle di Susa.
Die anspruchsvolle Wanderung führt durch den nördlichen Teil der Cottischen Alpen, von den Quellen des Po bei Monviso über einsame Passübergänge zur Römerstadt Susa am Fusse des Mont Cenis. [ Original ]
In den Waldenser Tälern Pellice, Germanasca und Chisone überqueren wir einsame Passübergänge, wandern durch alte Kulturlandschaften, besuchen historische Siedlungen und erhalten einen Einblick in ein eindrückliches Kapitel der Geschichte, einerseits geprägt durch jahrhundertelange kriegerische Auseinandersetzungen zwischen Frankreich und Piemont, andererseits als Zufluchtsort und Heimat der Waldenser, der einzigen historischen protestantischen Gemeinde im heutigen Italien.
Lange vor der Reformation verschenkte der Kaufmann Petrus Valdes (gestorben 1218) aus Lyon sein Vermögen und begann ein Leben als besitzloser Wanderprediger. Dabei dienten ihm und seinen Anhängern (“Die Armen von Lyon”) eine volkssprachliche Übersetzung der Evangelien als Grundlage. Die katholische Kirche verfolgte die Waldenser als “Ketzer” und sie mussten aus Lyon fliehen. Die Ideen der Waldenser verbreiteten sich in der Folge in ganz Europa, gingen dann aber zum Teil in der Reformation auf oder wurden durch die Inquisition “ausgerottet”.
Einzig in den abgelegenen Seitentälern in den französisch-italienischen Alpen hielten sich Waldenser Gemeinschaften bis auf den heutigen Tag, auch wenn immer wieder der Untergang drohte. Vorab in Zeiten, in denen sich Piemont-Savoyen und Frankreich annäherten, wurden die ‘Ketzer’ blutig verfolgt. So schickten 1686 der savoyardische Herzog Vittorio Amedeo und der französische Sonnenkönig Louis XIV. ihre Truppen gemeinsam in die Waldenser Täler, sodass nur mehr die Flucht in die Schweiz übrig blieb. Doch schon drei Jahre später, am 26. August 1689 kehrten über tausend Waldenser in einem mehrtägigen Marsch (ital. “Il Glorioso Rimpatrio”) in ihre angestammten Täler zurück. Erst 1848 gewährte Carlo Alberto I., König von Piemont und Sardinien, den Waldensern die Glaubensfreiheit.
Die “Barbètt”, wie sich diese ältesten Protestanten der Welt nennen, sind stolz auf ihre siebenhundertjährigen Gebräuche, ihre alten Kostüme und ihre okzitanische Sprache.
AASR — Associazione Amici Svizzera Riesi
(Verein der Schweizer Freunde des Servizio Cristiano – Riesi)